Methananlage wird kritisch verfolgt
STÜLPE -
Wo heute Kühe grasen und die Fläming-Skate direkt vorbeiführt, soll
möglicherweise bald eine Biogasanlage in Betrieb gehen. Das umstrittene
Objekt am östlichen Ortsrand von Stülpe beschäftigt heute Abend die
Gemeindevertreter von Nuthe-Urstromtal. Sie sollen den Entwurf des
Bebauungsplans und den Umweltbericht billigen. Wird zugestimmt, werden
anschließend die Unterlagen einen Monat lang öffentlich ausliegen. In
dieser Zeit hat jeder Bürger die Möglichkeit, sich zu informieren und
Bedenken zu äußern.
Kritik an der geplanten Biomethananlage regt
sich bereits, seit die Gemeinde im Dezember 2010 den Beschluss zur
Aufstellung eines Bebauungsplanes fasste. Damit hat sie die Anlage nicht
grundsätzlich abgelehnt, sondern zunächst ein Planungsverfahren in Gang
gesetzt. Schnell gründete sich eine Bürgerinitiative. Eine
Unterschriftensammlung zeigte allerdings, dass nicht alle Einwohner
Stülpes gegen die Biomethananlage sind. Ortsvorsteherin Ina Eisold
schätzt, dass rund die Hälfte Gegner des Vorhabens sind.
Viele der Kritiker werden der Sitzung heute
Abend beiwohnen. Unmut weckt besonders, dass die Anlage fast vollständig
im Landschaftsschutzgebiet „Baruther Urstromtal und Luckenwalder Heide“
liegen soll. Im Dezember ist der Ausgliederungsantrag gestellt worden.
Auch die Nähe zum Schloss Stülpe, das mit Förderungen in Millionenhöhe
frisch saniert wurde, wird kritisch gesehen.
Außerdem befürchten die Anwohner Transportlärm.
3500 Tonnen Biomethan sollen in der Anlage jährlich erzeugt werden.
Dafür müssen rund 46 000 Tonnen Rohstoffe, darunter Mais, Roggen, Hirse,
Gras und Weizen, angeliefert werden. Dies soll überwiegend durch die
Agrargenossenschaft „Der Märker“ aus Jänickendorf erfolgen. Reicht das
nicht, wird das Futter wohl auch von weiter her über Luckenwalde und
Baruth gebracht. (Von Aglaja Adam - MAZ)