Dienstag, 27. März 2012

Gemeindevertretung stimmt über B-Plan ab.

Methananlage wird kritisch verfolgt

STÜLPE - Wo heute Kühe grasen und die Fläming-Skate direkt vorbeiführt, soll möglicherweise bald eine Biogasanlage in Betrieb gehen. Das umstrittene Objekt am östlichen Ortsrand von Stülpe beschäftigt heute Abend die Gemeindevertreter von Nuthe-Urstromtal. Sie sollen den Entwurf des Bebauungsplans und den Umweltbericht billigen. Wird zugestimmt, werden anschließend die Unterlagen einen Monat lang öffentlich ausliegen. In dieser Zeit hat jeder Bürger die Möglichkeit, sich zu informieren und Bedenken zu äußern.
Kritik an der geplanten Biomethananlage regt sich bereits, seit die Gemeinde im Dezember 2010 den Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes fasste. Damit hat sie die Anlage nicht grundsätzlich abgelehnt, sondern zunächst ein Planungsverfahren in Gang gesetzt. Schnell gründete sich eine Bürgerinitiative. Eine Unterschriftensammlung zeigte allerdings, dass nicht alle Einwohner Stülpes gegen die Biomethananlage sind. Ortsvorsteherin Ina Eisold schätzt, dass rund die Hälfte Gegner des Vorhabens sind.
Viele der Kritiker werden der Sitzung heute Abend beiwohnen. Unmut weckt besonders, dass die Anlage fast vollständig im Landschaftsschutzgebiet „Baruther Urstromtal und Luckenwalder Heide“ liegen soll. Im Dezember ist der Ausgliederungsantrag gestellt worden. Auch die Nähe zum Schloss Stülpe, das mit Förderungen in Millionenhöhe frisch saniert wurde, wird kritisch gesehen.
Außerdem befürchten die Anwohner Transportlärm. 3500 Tonnen Biomethan sollen in der Anlage jährlich erzeugt werden. Dafür müssen rund 46 000 Tonnen Rohstoffe, darunter Mais, Roggen, Hirse, Gras und Weizen, angeliefert werden. Dies soll überwiegend durch die Agrargenossenschaft „Der Märker“ aus Jänickendorf erfolgen. Reicht das nicht, wird das Futter wohl auch von weiter her über Luckenwalde und Baruth gebracht. (Von Aglaja Adam - MAZ)